GLUT – Die Reise zum ich

Uta Holst Ziegeler, Schauspielerin

Axel Holst, Schauspieler

Bernhard Petz, Musik

Axel Holst, Text und Regie

05.10.2024 19:10 Uhr* Premiere UA

Weitere Vorstellungen: 11.10., 26.10., 3.11., 10.11.2024

Beginn jeweils 19:10 Uhr*: 19:10 musikalischer Beginn, 19:30 szenischer Beginn!

Eintritt: 22,- EUR, z.z Servicegebühren Eventbrite 5.10. 11.10. 26.10. 3.11. 10.11.2024

Jugendliche bis 16 Jahre 15,- EUR nur an der Abendkasse erhältlich! Gerne mit telefonischer Reservierung: 02166 912485

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Ein Bunker, eine Frau und ein Mann, isoliert von der Außenwelt, dem Leben wie wir es kennen. Ihrer Sprache und ihres Bewusstseins beraubt, leben A und B ohne Tage und Nächte, nur noch umgeben von Bildschirmen, Leitungen und dem Flackern der Medien, dem verführerischen Strom aus Informationen, Zitaten, tanzenden Lichtern, Stimmen, Meinungen. Keine Abläufe unterbrechen ihre merkwürdige Existenz. Sind sie lebendige Wesen oder bereits Teile einer nichtfleischlichen Welt. Sind sie KI, Teile eines Experiments oder bereits eine Entwicklung hin zu einer anderen Form, kybernetisch, Fleisch und Maschine? Besitzen sie ein Geschlecht und Gefühle? Ernährt werden sie durch eine Nährflüssigkeit, dem GLUT.

Zeit scheint nicht mehr existent. Sind sie schon immer hier? Als das System des Bunkers zusammenbricht, müssen A und B lernen, auf eigenen Beinen zu stehen. Ohne Input sind sie auf sich alleingestellt. Ihre Persönlichkeiten, die nur noch aus Zitaten zu bestehen scheinen, müssen lernen, miteinander zu kommunizieren und sich zu bewegen, zu interagieren. Eine Flut von zu Fleisch gewordenen Nachrichten, Situationen und Diskussionen bricht sich Bahn aus den beiden biologischen Speichern, – denn nur das noch scheinen die beiden zu sein.

A und B erleben sich und ihr Gegenüber, die großen und kleinen Menschheitsfragen und die
existenziellen menschlichen Gefühle in und mit sich ganz wie Neugeborene, nur im Zeitraffer, müssen auf eigenen Beinen stehen, können aber zuerst nur auf die Informationen zurückgreifen, die in sie gepumpt wurden. Wie Spielzeuge einer Welt, die nur noch aus Bildern und Meinungen besteht, kämpfen sie sich durch Zitate und Filmsequenzen, Politikerdiskussionen und philosophische Passagen. Aber das GLUT wird knapp und ihre individuellen Gefühle und Bedürfnisse beginnen zu erwachen und sich einzumischen….

GLUT – Die Reise zum ich“geht die Diskussion um die Gefahr einer allmächtigen KI rückwärts an. Nicht die drohende Allmacht von künstlicher Intellegenz, sondern der Kampf zurück aus einer bepixelten Welt ins Menschliche und seinen Körper soll humorvoll erzählt werden.

Entwurf Bühnenbild von Axel Holst.

Der Regisseur und Schauspieler Axel Holst hat in vielen Jahren als Darsteller, Regisseur und Schauspiellehrer an der Hochschule für Musik und Theater Rostock eine Theatersprache entwickelt, die vor allem auf hochemotionalem, körperbetontem Spiel in einfachen, aber
wirkungsvollen Räumen (die vor allem wegen ihrer Natur, nicht durch künstliche Theaterbauten ihre Wirkung entfalten) und dem Umgang mit Popkulturellen Zitaten beruht.

Für die Darstellung des Torwarts Helmer in Kay Voges NORA-Inszenierung, erhielt er den Preis für den besten Darsteller des Landes NRW. Diese Vorstellung von Theater als Raum der emotionalen und körperlichen Intensität, der seine ganz eigene Logik entwickelt und die Zuschauer hineinzieht in eine Welt der weitgehenden Möglichkeiten, der Verarbeitung und der Utopie, soll auch in dieser Produktion stattfinden.

Die Schauspielerin und Musikerin Uta Holst-Ziegeler und ihr Mann Axel Holst arbeiten seit vielen Jahren zusammen. Sie arbeiteten gemeinsam an freien Videoprojekten (UTA UnTAmed) und Hybridabenden aus Lyrik und Musik (Songs und Gedichte vom Ende
der Couch) und als Schauspieler in vielen Theaterinszenierungen, vor allem am Schauspiel Dortmund (DIE MÖWE von Tschechov Regie Anu Saari, WINKELMANNS REISE INS U von Adolf Winkelmann, DIE 39 STUFEN von Kay Voges).

Uta Holst-Ziegeler spielte bereits in zwei Stückentwicklungen von Axel Holst unter seiner Regie. (STIRB SCHNELLER am Staatstheater Kassel und METALLOID am Schauspiel Dortmund).

©Philip Lethen

Die beiden sind ein eingespieltes Team, dessen Ziel es ist, lustvolles, interessantes, lebendiges, körperbetontes Theater vor allem unterhaltsam stattfinden zu lassen, auch an diesem Abend.


Die musikalische Einleitung hat Bernhard Petz eigens für dieses Stück komponiert. Idee dieser 30-minütigen Ouvertüre ist es, eine emotionale Reise zu den zwei Protagonisten zu ermöglichen und in deren Welt eintauchen zu können. Daher ist der musikalische Beginn auf 19:10 angesetzt. Das Schauspiel beginnt dann szenisch um 19:30.

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