Joscho Stephan Quartett

Gypsy Swing, Acoustic Guitar, Violin Foto: © Manfred Pollert

Mittwoch 10. September  2025 19:30 Uhr

Joscho Stephan: Sologitarre

Costel Nitescu: Violine

Sven Jungbeck:Rhythmusgitarre

Volker Kamp:Kontrabass

Eintritt: 22,– EUR

Der Vorreiter des Gypsy Swings Django Reinhardt, dem das Konzert gewidmet ist, wurde zwar von den Nazis gefeiert, aber gleichzeitig begannen die Nazis viele Sinti und Roma in allen Winkeln Europas zu jagen. In den Ardennen werden schon seine Freunde erschossen, in Paris die Schädel seiner Verwandten von SS-Ärzten vermessen und ihm selbst wird seine versehrte Hand als typische Degeneration infolge jahrhundertelanger Inzucht ausgelegt.

Kein europäischer Jazz Musiker wurde so verehrt wie Django Reinhardt. Als Manouche, französischsprachiger Sinti, war er einer der wenigen Musiker in Europa, die dem amerikanischen Jazz Gleichrangiges entgegen-setzen konnte: Gypsy-Swing, das war zugleich Moderne, Auflehnung und Melancholie. Doch diese Verehrung enthält ein dunkles Moment, denn Swing war damals von den Nazis verboten. Aber Nazis fanden Django Reinhardt  toll. Sie liebten seinen Swing und besonders großartig fanden sie an ihm, dass er weiß war. Seine Konzerte waren der große Hit im Paris des Jahres 1943. Wehrmachtsoffiziere pilgerten in Kompanie-stärke in den Hot Club und feierten seine Konzerte. Django stand nur mit einem Bein auf der Bühne des Hot Clubs, mit dem anderen Bein war er schon, auch wenn er es zunächst nicht wahrhaben will, im Konzentrationslager. Doch Django Reinhardts überrausragende Talent rettete sein Leben vor den Nazis. Er starb im Jahr 1953 in der Nähe von Paris.

Wie kein anderer prägt Joscho Stephan mit seinem Spiel den modernen Gypsy Swing: Durch seinen authentischen Ton, mit harmonischer Raffinesse und rhythmischem Gespür, vor allem aber mit atemberaubender Solotechnik hat sich Stephan in der internationalen Gitarrenszene einen herausragenden Ruf erspielt. Er versteht es wie kein Zweiter, aus der Vielzahl aktueller Gypsy Swing Adaptionen heraus zu ragen, indem er neben den vielen Interpretationen der bekannten Klassiker des Genres den Gypsy Swing mit Latin, Klassik und Rock liiert. Hier zeigt sich Stephans Stärke als kreativer Visionär. Mit Joscho´s Trio (mit Sven Jungbeck an der Rhythmusgitarre und Volker Kamp am Kontrabass)und dem Geiger Costel Nitescu wird es nun ein spannendes Programm geben, das neben Gypsy Swing Klassikern auch Eigenkompositionen und Genreuntypische Titel zu enthält. Alle, die Costel Nitescu als Solist neben Didier Lockwood oder Stochelo Rosenberg im Konzert gehört haben, wissen um die Qualität dieses Ausnahmemusikers. Costel fühlt sich in traditioneller Musik aus Mitteleuropa genauso wohl wie im Jazz, wo sein Sinn für Swing und seine improvisatorischen Fähigkeiten ihn zum besten Emulator von Stéphane Grappelli machen.

Link zu Joscho Stephen: https://joscho-stephan.de